Vor dem Lackieren bzw. vor der Beschichtung in der Presse müssen die Werkstücke vorbereitet werden. Die Fronten werden in jedem Fall zunächst z.B. mit einer Bürstmaschine gereinigt. Anschließend wird die Grundierung bzw. der Kleber mit einer Spritzeinrichtung oder per Walzenauftragsmaschine aufgetragen. Die Grundierung muss anschließend trocknen. Der Kleber wird später in der Presse durch Erwärmung aktiviert. Werden selbstklebende Folien verwandt, entfällt der Kleberauftrag auf das Werkstück.
Bürstmaschine
Bürstmaschinen werden zur Reinigung von Werkstücken eingesetzt. Die Fronten werden im Durchlauf durch die Bürstmaschine mittels einer nichtabrasiven Bürste in Form einer Rolle oder eines Bandes von anhaftendem Staub, Spänen und sonstigen Verunreinigungen befreit.
Spritzmaschine
Kernkomponente einer Spritzmaschine ist die Spritzkabine (oder Lackierkabine). In der Lackierkabine werden Lacke oder Beschichtungsstoffe mit unterschiedlichsten Applikationstechniken auf die Werkstücke aufgebracht. Alle für den Spritzvorgang benötigten Bewegungen des Werkstücks bzw. des Spritzgeräts werden von der Maschine ausgeführt.
Beim Hochdruck-Luftspritzen, dem wichtigsten Spritzverfahren, wird der aufzutragende Stoff mit hohem Luftdruck von ca. 2 bis zu 8 bar zerstäubt, wobei eine Luftmenge von ca. 300-400 l/min benötigt wird. Die benötigte Luftmenge wird von einem Kompressor erzeugt. Der bei der Spritzlackierung entstehende Lacknebel wird abgesaugt und durch Nass- oder Trockenabscheidesysteme gereinigt. Beim Hochdruck-Luftspritzen wird das Auftragsgut sehr fein zerstäubt, wodurch eine sehr gute Oberflächenqualität erreicht wird. Es wird jedoch ein hoher Overspray erzielt, d.h. das Spritzgut prallt von der zu beschichtenden Oberfläche wieder ab, die Materialausnutzung (Übertragungsrate) liegt bei maximal 30 %.
Walzenauftragsmaschine
Bei Walzenauftragsmaschinen wird das flüssige Beschichtungsmaterial zunächst zwei Walzen (Auftrags- und Dosierwalze) zugeführt, wobei sich das Material durch den Spalt zwischen beiden Walzen gleichmäßig verteilt. Die Auftragsmenge wird durch die Veränderung der Spaltbreite eingestellt. Das an der Auftragswalze haftende Beschichtungsmaterial wird auf das durch die Maschine durchlaufende Werkstück aufgebracht. Walzenauftrag verbindet gute Oberflächenqualität mit guter Materialausnutzung, jedoch bei geringer Flexibilität im Vergleich zum Hochdruck-Auftragsspritzen.
Handspritzgerät
Bei handwerklich geprägter Fertigung erfolgt der Auftrag von Lacken und anderen Beschichtungsstoffen in der Spritzkabine in der Regel von Hand mittels eines Handspritzgeräts.