Nach dem Auftrennen sind die Lamellen noch leicht gekrümmt und die Oberflächen sind sägerauh. Durch das Hobeln wird diese Krümmung beseitig und die Flächen geebnet. Außerdem entsteht ein exakt rechteckiger Querschnitt.
Teilweise wird an den Längsseiten auch ein Verleimprofil angefräst: die sogenannten Kronenfuge. Dieses zahnförmige Verleimprofil macht die Verbindung belastbarer, da die Verleimfläche größer ist als wenn glatte Flächen aneinander gestoßen werden. Eine Kronenfuge ist typisch für eine traditionelle, handwerkliche Produktion. Hier ist das Holz meist von Anfang an für die Verwendung für einen speziellen Auftrag vorgesehen. Es kommt also nicht zu einer längeren Zwischenlagerung der Lamellen, während der nochmals ein geringfügiges Quellen oder Schwinden möglich ist, das die Passgenauigkeit der Kronenfuge gefährdet.
Für das Hobeln und Fräsen der Kronenfuge kommen folgende Maschinentypen in Frage:
Die Vierseithobelmaschine hobelt alle vier Längsseiten der Lamelle in einem Durchgang glatt.
Die Kehlmaschine bearbeitet ebenfalls alle vier Längsseiten. Anders als die Vierseithobelmaschine kann eine Kehlmaschine auch mit Profilmessern ausgestattet werden, um beliebige Profile wie beispielsweise eine Kronenfuge herzustellen.
Die Tischfräse kann pro Durchgang nur eine Seite des Werkstücks bearbeiten, wobei sowohl Längs- als auch Querbearbeitungen möglich sind. Neben geraden Teilen können mit einem Anlaufring auch Profilfräsungen an gebogenen Teilen vorgenommen werden. Im traditionellen Treppenbau wird eine Tischfräse dazu verwendet, nach dem Hobeln der Lamellen eine Kronenfuge zu fräsen.