Massivholz neigt dazu, sich beim Trocknen und bei der Aufnahme von Feuchtigkeit zu krümmen. Das Verkrümmen wird auch Schüsseln genannt. Je breiter ein Bauteil aus Massivholz ist, umso stärker wirkt sich das Schüsseln aus.
Um dem entgegenzuwirken, werden Massivholzbauteile nicht aus einem Stück Holz hergestellt, sondern aus einzelnen Lamellen verleimt. Die Lamellen werden dabei so ausgerichtet, dass sich Kernseite und Außenseite des Holzes abwechseln. Auf diese Art gleicht sich das Schüsseln der einzelnen Lamellen gegenseitig aus. Auch Treppenwangen und Treppenstufen werden auf diese Weise verleimt.
Der nächste Schritt bei der Treppenproduktion ist daher, das Holz längs in gleichmäßig breite Lamellen aufzutrennen. Dazu wird eine Auftrennsäge verwendet. Diese arbeitet nach dem Prinzip einer Druckbalkensäge: Die Bohle wird ausgerichtet. Um dies zu vereinfachen, projeziert ein Laser den Verlauf des Sägeschnittes auf die Holzoberfläche. Sobald die Position korrekt ist, fährt ein Druckbalken von oben auf die Holzbohle herab und hält sie auf der ganzen Länge fest. Von unten fährt dann ein Sägeschlitten längs durch das Holz und durchtrennt es in einem Schritt. Der Druckbalken ist doppelwandig aufgebaut; in seinem Innenraum ist eine Absaugeinrichtung angeordnet, die die entstehenden Sägespäne abtransportiert.
Auftrennsägen für Massivholz sind speziell für diesen Einsatzzweck ausgelegt. Da maximale Werkstücklänge und -breite ist der Form handelsüblicher Holzbohlen angepasst. Die Konstruktion ist robust, da die auftretenden Kräfte bei der Verarbeitung von Massivholz erheblich sind. Dicke Laubholzbohlen, wie sie im Treppenbau eingesetzt werden, weisen teilweise hohe innere Spannungen auf, die von der Säge überwunden werden müssen.