Die Querprofilierung (Endenbearbeitung) und Längsprofilierung von Fensterteilen können nacheinander auf unterschiedlichen Maschinen geschehen. Es gibt aber auch Argumente, beide Schritte in einem Arbeitsgang auf einem Bearbeitungszentrum auszuführen.
Kleinfertigung: Ein einfaches Tischbearbeitungszentrum ist oft die günstigere Variante, wenn nur wenige Fenster hergestellt werden sollen. Es ist flexibel einsetzbar, wenn ein Betrieb nicht ausschließlich auf Fenster spezialisiert ist.
Fensterkombinationen: Die Rahmenteile von Fensterkombinationen sind komplexer als bei einflügeligen Fenstern. Zum einen kommen mehr unterschiedliche Profile vor: Festverglasungen benötigen z.B. ein anderes Profil als ein Fensterflügel; Rahmen zwischen Fensterelementen erhalten zumindest auf einer Seite ein anderes Profil als Randteile. Zum anderen sind Rahmenstöße auszuführen, was bei einflügeligen Standardfenstern nicht der Fall ist. Diese Fälle lassen sich auf einem Bearbeitungszentrum leichter abdecken.
Fließfertigung vs. Produktionszelle: Eine Fließfertigung mit unterschiedlichen Stationen für Endenbearbeitung und Längsprofilierung stellt den leistungsstärksten Produktionsansatz dar. Dieser wird durch eine geringe Variantenvielfalt begünstigt. Bei kleinen Stückzahlen oder hoher Variantenvielfalt (z.B. bei Fensterkombinationen) ist eine stationäre Bearbeitung die Lösung. Eine Mischung aus beidem ist ein Spezialbearbeitungszentrum für Fensterteile. Es kann auch mit entsprechender Mechanisierung in einen Fließprozess eingebunden sein. Auf diese Art können Standardfenster und Fensterkombinationen in Losgröße Eins im Durchlauf produziert werden.
Fensterwerkzeuge: Die verwendeten Profilierwerkzeuge rangieren unter den komplexesten Werkzeugen in der Holzbearbeitung überhaupt. Die Auswahl des richtigen Anbieters sollte daher mit viel Sorgfalt geschehen. Meist kommen Werkzeuge mit integriertem Schaftkegel mit Hartmetall-Wechselschneiden zum Einsatz. Insbesondere für das Querprofil bieten die Hersteller unterschiedliche Werkzeugkonzepte an, um eine für das Verleimen der Eckverbindung optimale Oberfläche zu erzeugen.
Tischbearbeitungszentrum
Bei kleinen bis mittleren Volumina bietet sich ein Tischbearbeitungszentrum in Gantry-Bauweise an, das die erforderliche Flexibilität bei vergleichsweise geringem Investitionsvolumen bietet. Die Fensterteile werden von Hand aufgelegt und abgenommen. Das Spannen des Werkstücks erfolgt mit Spannzangen von beiden Werkstücklängsseiten. Es gibt auch größere und komplexere Tischbearbeitungszentren mit Wechseltisch und Automatisierungsoptionen, die eine größere Produktionsleistung haben.
Spezialbearbeitungszentrum für Fensterteile
Flügel- und Rahmenteile werden von allen Seiten fertig bearbeitet, d.h. es erfolgt die Quer- und Längsprofilierung sowie das Einbringen der notwendigen Bohrungen für Rahmenstöße, für die Mechanik und ggf. für die Eckverbindung mit Dübeln. In der Massenfertigung kommt dabei ein spezialisiertes Bearbeitungszentrum zum Einsatz. Die Teile werden vom Aufgabetisch automatisch eingezogen, bearbeitet und anschließend zum Abnahmetisch weitertransportiert.