Produktion von OSB-Platten

OSB-Platten (englisch "Oriented Strand Board" bzw. "oriented structural board" = "Platte aus ausgerichteten Spänen“), sind Holzwerkstoffe, die aus langen, schlanken Spänen hergestellt werden, den sogenannten Strands. OSB-Platten werden als Bauplatten beim Rohbau (z.B. Dachbeplankungen) und im Innenausbau als Wand eingesetzt. Im Fußbodenbereich dienen sie als Verlegeplatte (Nut- und Federprofil). Bei Sichtfußböden, im Dachausbau und als Fassade finden sie dekorativen Einsatz aufgrund ihrer markanten Optik, so auch im Möbelbau für Regale und als Gestelle für Polstermöbel. Darüber hinaus werden sie für Verpackungen (Kisten/Kabeltrommeln/Paletten), Laden- und Messebau, Bauzäune und als Betonschalungsplatten verwendet. Mehrere OSB-Platten aufeinander geleimt können als Wand- und Deckenelemente im Holzhausbau fungieren.

OSB gehört zu den „Engineered wood products“, welche in den 50er Jahren in den USA und Kanada entwickelt wurden. Ziel war es, eine Platte mit annähernd den gleichen technischen Eigenschaften wie Sperrholz herzustellen, jedoch unter Verwendung von ausreichend vorhandenen, schnell nachwachsenden Holzmaterialien mit geringerem Stammdurchmesser. Zur Herstellung verwendet man gezielt lange, schlanke Strands, welche im Produktionsprozess lagenweise ausgerichtet und verpresst werden. Die klassische OSB-Platte besteht aus 3 Schichten. Dabei maximieren die in Produktionsrichtung ausgerichteten (= orientierten) Deckschichtspäne die Biegefestigkeit der Platte.

Insgesamt beträgt die globale Produktionskapazität für OSB-Platten rund 40 Millionen m³ pro Jahr. Die größten Kapazitäten sind in den USA, Kanada und Europa. In Russland wurden in letzter Zeit etliche neue Anlagen in Betrieb genommen. Auch in Asien hat ein Durchbruch stattgefunden: Mittlerweile gibt es etliche Werke in China und in Südost-Asien.