Die Oberflächenbeschichtung ist bei der Produktion von Fußbodenbelägen (egal welcher Art) ein zentraler Vorgang: Die Beschichtung muss hohen Beanspruchungen standhalten, ist ein wichtiges Gestaltungsmerkmal und beeinflusst die Eigenschaften des Fußbodenbelags entscheidend mit. Gängige Beschichtungsmittel für Fußböden sind Lack, Öl und Wachs.
Das Beschichtungsmaterial hat auch Einfluss auf den Ablauf des Produktionsprozesses: Um eine hohe Präzision der Nut-und-Feder Verbindung bzw. des Klick-Profils zu erzielen, werden Oberflächen mit einer großen Schichtdicke grundsätzlich vor dem Profilieren aufgetragen. Das ist insbesondere bei den heute häufig verwendeten UV-Lacken der Fall. Nach der Beschichtung folgt dann die Profilierung; anschließend müssen die Kanten und vor allem eventuell vorhandene Fasen nachlackiert werden.
Anders ist es bei empfindlicheren Oberflächen wie beispielsweise aus Naturöl: Diese bilden keine dicke Schicht, sondern ziehen in die Holzoberfläche ein. Bei einem Profilieren nach dem Ölen würde die Oberfläche beschädigt, da die Transportketten des Doppelendprofilers Glanzgradveränderungen hinterlassen würden. Daher wird in diesem Fall erst profiliert und danach die Oberflächenbeschichtung vorgenommen.
Der Beschichtungsvorgang selber setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. Oft werden Beschichtungssysteme aus Grundierung und Deckbeschichtung verwendet. Sofern es sich um einen Lack handelt, sind sowohl beim Grundlack als auch beim Decklack jeweils widerum mehrschichtige Aufbauten üblich. Die gesamte Oberflächenbeschichtung kann dadurch fünf oder mehr Schichten haben.
Das Beschichtungsmittel wird flüssig durch eine Walzenauftragsmaschine (auch Roller Coater genannt) aufgetragen. Seltener werden Lackieranlagen verwendet. Die Fußbodenelemente passieren die Maschine dabei im Durchlauf. Anschließend muss der Lack, das Öl oder das Wachs trocknen. Um die Trocknungszeit zu verkürzen werden oft Trocknungsanlagen eingesetzt, die mit Wärmestrahlung, heißer Luft oder auch UV-Strahlung arbeiten.